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Artikel 4 des EU AI Acts: Was wirklich drinsteht – und warum es keine KI-Kompetenzpflicht gibt

Bild des Autors des Artikels
Lorenzo Chiappani
Jänner 31, 2025
Artikel 4 des EU AI Acts regelt KI-Kompetenz, aber keine Pflichtschulungen. Erfahre hier, was Unternehmen wirklich beachten müssen.

Der EU AI Act bringt viele neue Vorschriften für den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI). Besonders viel diskutiert wird Artikel 4, der sich mit der KI-Kompetenz von Unternehmen und deren Mitarbeitern befasst.

Oft wird behauptet, der EU AI Act enthalte eine KI-Kompetenzpflicht, also eine gesetzliche Vorgabe, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter verpflichtend zu KI schulen müssen. Doch ist das wirklich so?

In diesem Artikel klären wir, was tatsächlich in Artikel 4 steht, was KI-Kompetenz bedeutet und warum keine verpflichtenden Schulungen vorgesehen sind.

Was regelt Artikel 4 des EU AI Acts?

Artikel 4 des EU AI Acts trägt die Überschrift „KI-Kompetenz“. Er legt fest, dass Anbieter und Betreiber von KI-Systemen Maßnahmen ergreifen sollen, damit ihr Personal über ausreichende Kenntnisse zur Nutzung von KI verfügt​.

Wichtig ist jedoch:

  • Es gibt keine verpflichtenden Schulungen oder Zertifizierungen.
  • Unternehmen müssen nach besten Kräften sicherstellen, dass ihr Personal über ein ausreichendes Maß an KI-Kompetenz verfügt.
  • Die Anforderungen richten sich nach dem technischen Wissen, der Erfahrung und dem Kontext der KI-Nutzung.

Das bedeutet: Unternehmen können selbst entscheiden, wie sie KI-Know-how vermitteln – verpflichtende Schulungen sind nicht vorgeschrieben.

Was bedeutet KI-Kompetenz?

Der Begriff KI-Kompetenz bezieht sich auf die Fähigkeit von Personen, KI-Systeme sicher und effektiv zu nutzen. Laut EU AI Act umfasst dies folgende Aspekte​:

  • Grundverständnis für KI-Technologien: Wie funktioniert KI, welche Einsatzbereiche gibt es?
  • Kenntnisse über die richtige Anwendung: Wie werden KI-Systeme sicher und effizient eingesetzt?
  • Bewusstsein für Risiken: Welche Gefahren wie Diskriminierung oder Datenschutzprobleme gibt es?
  • Fähigkeit, KI-Entscheidungen richtig zu interpretieren: Wie können Menschen KI-Ergebnisse bewerten?

Diese Kenntnisse sind besonders wichtig für Mitarbeiter, die KI-Systeme bedienen oder deren Ergebnisse interpretieren.

Artikel 4 EU AI ACT

Warum gibt es laut Artikel 4 des EU AI ACTs keine KI-Kompetenzpflicht?

Trotz vieler Behauptungen gibt es keine gesetzliche Verpflichtung, Mitarbeiter auf KI zu schulen oder Zertifikate einzuführen. Der Grund:

  1. Flexibilität für Unternehmen
    • Nicht jede KI-Anwendung erfordert tiefgehende Kenntnisse.
    • Unternehmen sollen selbst entscheiden, wie sie ihr Personal schulen.
  2. Unterschiedliche Anforderungen je nach Einsatzbereich
    • Eine Marketingabteilung, die KI für Texte nutzt, benötigt weniger Know-how als ein KI-Entwickler.
    • Artikel 4 lässt bewusst Spielraum, um praxisgerechte Lösungen zu ermöglichen.
  3. Kein Zertifizierungszwang
    • Es gibt keine Vorgaben für offizielle Zertifikate oder Schulungsnachweise.
    • Unternehmen müssen lediglich sicherstellen, dass Mitarbeiter über die nötigen Kenntnisse für ihre Aufgaben verfügen.

Welche Unternehmen sollten sich laut Artikel 4 mit KI-Kompetenz befassen?

Auch wenn es keine Pflicht gibt, kann KI-Schulung in vielen Bereichen sinnvoll sein:

1. Unternehmen, die Hochrisiko-KI nutzen

  • Wer Hochrisiko-KI einsetzt (z. B. für Bewerberauswahl oder Kreditentscheidungen), muss sicherstellen, dass Mitarbeiter die Systeme verstehen und kontrollieren können​.

2. Unternehmen mit direktem Kundenkontakt

  • Chatbots, automatisierte Kundenservices oder KI-gestützte Beratung – Mitarbeiter müssen KI-Interaktionen überwachen können.

3. Unternehmen, die KI-generierte Inhalte nutzen

  • Wer KI für Texte, Bilder oder Marketingkampagnen verwendet, sollte sicherstellen, dass Inhalte transparent gekennzeichnet werden.

4. Unternehmen, die mit sensiblen Daten arbeiten

  • KI-Systeme, die personenbezogene Daten analysieren, erfordern Know-how über Datenschutz und Sicherheit.
Artikel 4 EU AI ACT KI-Gesetz

FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Artikel 4 des EU AI Acts

Müssen Unternehmen ihre Mitarbeiter verpflichtend zu KI schulen?

Nein. Es gibt keine Schulungspflicht, sondern nur die Empfehlung, dass Unternehmen sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter über ausreichende KI-Kompetenz verfügen​.

Gibt es eine Zertifizierungspflicht für KI-Kompetenz?

Nein, der EU AI Act schreibt keine Zertifikate oder offiziellen Nachweise für KI-Kompetenz vor.

Welche Unternehmen sollten sich mit KI-Kompetenz befassen?

Vor allem Unternehmen, die Hochrisiko-KI nutzen, KI für Kundenkommunikation oder Datenverarbeitung einsetzen oder KI-generierte Inhalte veröffentlichen.

Welche Vorteile hat es, Mitarbeiter in KI-Kompetenz zu schulen?

  • Bessere Nutzung von KI-Systemen
  • Höhere Sicherheit und Transparenz
  • Vermeidung von Fehleinschätzungen oder falschen KI-Entscheidungen

Fazit: KI-Kompetenz ist wichtig, aber keine Pflicht

Artikel 4 des EU AI Acts sorgt für viele Missverständnisse. Tatsächlich gibt es keine gesetzliche Schulungspflicht, sondern nur die Empfehlung, Mitarbeiter mit relevantem KI-Know-how auszustatten.Unternehmen sollten dennoch prüfen, welche KI-Kompetenzen in ihrem Bereich sinnvoll sind, um sichere und effiziente KI-Anwendungen zu gewährleisten. Die KI Company unterstützt Unternehmen dabei, individuelle Schulungskonzepte zu entwickeln und KI-Anwendungen sicher zu integrieren. Kontaktieren Sie uns für eine unverbindliche Beratung.

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